2 Beiträge am 9. März 2011

George Orwells 1984 wird ja vor allem für seine Vision eines totalen Überwachungsstaates herangezogen wenn es um Videoüberwachung, Vorratsdatenspeicherung und andere Dinge aus dem Giftschrank der inneren Sicherheit geht. Eine weitere Parallele zwischen Dystopie und Wirklichkeit ist aber auch das im Buch Neusprech genannte Anpassen der Wirklichkeit an die Wunschvorstellung durch neue Sprachregelungen. Im gegenwärtigen Deutschland ist diese Parallele vor allem bei umkämpften Themen wie Migration, Terrorismus, Atomenergie usw. zu beobachten. Wer die Worte und somit die Sprache beherrscht, der beherrscht auch die öffentliche Meinung. Wer die Gewalt über die Bedeutung der Worte hat, der kann auch die zu diskutierenden Themen in Geiselhaft nehmen. Worte werden zum vocabulum non grata erklärt und ihre Nutzung wir bekämpft und ihre Existenz wird verleugnet.

Neusprech ist mittlerweile wahrscheinlich heufiger anzutreffen als Videoüberwachung – und für eine freiheitlich demokratische Grundordnung weitaus gefährlicher..


Nein, trotz des Titels soll dies kein weiterer Anti-Soziale-Netzwerke-Beitrag werden. Er ist eher als Replik an all die gedacht, die mich ständig fragen, ob ich bei einer der VZ-Seiten angemeldet bin, oder in letzter Zeit, ob ich bei Facebook sei. Antworte ich auf diese Fragen mit dem der Wahrheit entsprechenden Nein, dann bekomme ich jedes Mal große Augen zu sehen, deren Besitzer es scheinbar nicht glauben können, dass jemand, der so viel Zeit im Internet verbringt, bei keinem der populären sozialen Netzwerke angemeldet ist. Im Anschluss folgt meist eine kurze, oder auch mal lange, Diskussion über das Für und Wider der Netzwerke. Meine Argumente dazu will ich hier jetzt mal darlegen.
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